Der letzte Wandertag des Jahres führte uns unter Tage. Nachdem es am Vorabend noch wild stürmte und regnete, gab es schon Zweifel an der Durchführung bzw. Rufe nach einem Plan B (den es aber nicht gab). Außer die Weisheit: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung“ war das der einzige Plan des Klassenlehrers.
Pünktlich um 08:54 Uhr fuhr uns die Vogtlandbahn nach Muldenberg. Von dort ging es zu Fuß weiter in Richtung „Grube Tannenberg“. Wie bestellt hatte es in der Nacht im oberen Vogtland ein bisschen geschneit und wir wanderten durch einen schönen Winterwald. Nach ca. 1,5h und einer leichten Orientierungsschwierigkeit des ältesten Teilnehmers kamen wir gegen 11 Uhr in der Grube an.
Dort stärkten wir uns kurz, nahmen einen Schutzhelm und los ging die Besichtigung durch den alten Stollen, der bis in die 1960ziger Jahre zum Zinnabbau genutzt wurde.
Unsere Führung ging vorbei alten Bergmannstoiletten, lauten Bohrmaschinen, Liftanlagen, echten oder künstlichen Fledermäusen und der Grubenfeuerwehr. Am Ende der Führung lag eine der größten in Sachsen von Menschenhand geschaffenen Hohlräumen vor uns. Der 4Grad kalte See lud nicht zum baden ein und so machten wir uns auf den Weg. Aber nicht nach draußen, sondern zu einer vorweihnachtlichen bergmännischen Tradition, einer Mettenschicht. Allerdings ohne Predigt, Schnaps und Zigarre, sondern mit Tee und Nudeln.
Nachdem alles verspeist und aufgeräumt war, machten wir uns schnell auf den Rückweg, schnappten unsere Rucksäcke und wurden dankenswerterweise von unseren Eltern oder Großeltern nach Hause gefahren.
R. Weise