Stell dir vor, du dürftest dem Menschen, den du am meisten liebst, nicht zu Nahe kommen, um dich und ihn nicht zu gefährden. Stell dir vor, du könntest in deiner Freizeit nicht mehr das tun, was du eigentlich tun möchtest, weil dein Körper streikt. Stell dir vor, du wärst dauerhaft auf Medikamente und die Unterstützung anderer Menschen angewiesen. Stell dir vor, du wüsstest, dass dein Leben bald endet.
Allein die Vorstellung ist grausam, oder? Aber leider für viele totkranke Menschen Realität.
Am Donnerstag, dem 5.5.22, machten sich alle Neuntklässler in Begleitung von Frau Hartmann, Frau Ditt-Baumgarten und Frau Böhm nach der Frühstückspause auf den Weg ins Auerbacher Kino. Doch das nicht zum Vergnügen, sondern um im Rahmen des Ethik- und Religionsunterrichts einen Einblick in die Arbeit des Hospizvereins Vogtland zu erhalten. Wir schauten uns gemeinsam den Spielfilm „Drei Schritte zu dir“ an und wurden vom Schicksal zweier kranker Jugendlicher sehr berührt. In einer Anschließenden Gesprächsrunde mit den Verantwortlichen des Hospizvereins konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen rund um das Begleiten Sterbender stellen. Die Fragen waren geprägt von großem Respekt und Achtung vor der Arbeit der Ehrenamtlichen.
Ein großer Dank geht an den Hospizpflegeverein, der uns die Ethik- und Religionsstunden an diesem Tag erlebbar machten und an das Kino Auerbach für die Umsetzung.
Am Ende dieses Schultages waren viele Herzen wohl schwer wegen der gesehenen und gehörten menschlichen Schicksale. Doch was auch bewusst wurde, war Dankbarkeit – einerseits für die bedeutende Arbeit vieler Ehrenamtlicher und anderseits dafür, selbst gesund zu sein.
A. Böhm