Mittwoch, 18.05.22
Liebes Tagebuch,
es ist jetzt 22:25 Uhr und wir sind schon zu Bett geschickt worden. Bevor ich mit den anderen schaue, in welchen Zimmern noch etwas abgeht, möchte ich dir noch schnell schreiben. Heute war der Tag gekommen, ich durfte mit meiner Klasse auf Klassenfahrt gehen! Zwei Jahre lang mussten wir wegen diesem komischen Corona darauf warten. Doch nun war es endlich soweit: Wir machten wir uns für drei Tage auf nach Leipzig!
Mit dem Bus fuhren wir knappe zwei Stunden zu unserer Unterkunft. Der Busfahrer (Wie hieß der gleich nochmal??? Irgendwie, wie einer aus Spongebob?) hat irgendwas erzählt – keine Ahnung, ich habe es zumindest nicht verstanden. Seine Hauptaufgabe hat er dann doch gut gemeistert, wir kamen pünktlich an. Gott sei Dank war das Hotel gleich neben der Haltestelle. Unvorstellbar, hätte ich mit dem Gepäck durch die halbe Stadt gemusst, zumal mein Magen langsam sagte, es sei Zeit für Mittag. Gut also, dass Herr Dietel meinte, wir haben Freizeit auf dem Hauptbahnhof, um uns etwas zu holen. Anschließend fuhren wir dann zum Jump House. OMG, war das warm da drin! Nach einer kurzen Einweisung, konnten wir die verschiedenen Parcours testen und benutzen. Mein liebster Platz war allerdings der Riesen-Ventilator. Nach 90 Minuten waren wir alle sowas von fertig. Herr Dietel sagte, dass wir jetzt zurück laufen müssten. Ich hoffe für ihn, dass er das nicht ernst gemeint hat! Achso, bis zur Haltestelle zurücklaufen – da habe ich nicht richtig zugehört. Puh, Glück gehabt!
Nachdem ich im Hotel kurz mein Shirt gelüftet habe, hatten wir etwas Freizeit in der Stadt. Zum Abendessen trafen wir uns an der Pizzeria. Meine Pizza war echt riesig! Das habe ich jetzt aber auch gebraucht. Was hat Jessy eigentlich für grünes Zeug auf ihrer Pizza gehabt? Ich werde sie wohl gleich noch einmal fragen müssen…
Update: 22:55 Uhr: Mist, Frau List und Herr Dietel sitzen immer noch auf dem Gang! Könnte also schwerer werden als gedacht. Bis morgen…
Donnerstag, 19.05.22
Liebes Tagebuch,
gestern war ja schon anstrengend, aber heute…; also gut, der Reihe nach. Über das Frühstück kann ich eigentlich nicht meckern. Es gab alles, was ich brauchte. Gut, das passt normal in eine Cornflakes-Schüssel, aber es gab sogar etwas Obst und (wichtig!) Kaffee. Nach dem Frühstück brachen wir zur Kanutour auf. Wieder zum Bahnhof, wieder in die Straßenbahn, dieses Mal sogar noch etwas weiter. Schlimm genug, dass die Bahn nicht direkt zur Bootsanlegestelle fuhr, es war heute auch echt heiß! Mittlerweile weiß ich auch, warum Herr Dietel etwas von Sonnencreme und Sonnenhut sagte. Naja, ich habe mich noch nie verbrannt. Warum also heute? Endlich sah ich die Anlegestelle und die Boote, aber Moment, was ist eigentlich das grüne Zeug, was im Wasser schwimmt? Richtig, ich wollte Jessy noch etwas fragen…
Und: Wie komme ich eigentlich in das Boot rein? Wer sitzt mit mir drin? Hat das Ding eigentlich einen Motor? Ach nee, wir bekommen ein Paddel…
Letztlich haben wir es doch alle unbeschadet auf das Wasser geschafft. Aber Moment, warum fahren Alessa, Angelina und Lara andersrum? Haben die etwas anderes gesagt bekommen? Die sind sicher in geheimer Mission unterwegs!
Als wir dann ein paar Meter gepaddelt sind, ging es eigentlich ganz gut. War auch gar nicht so schlimm! Gut, wir sind zwar ein paar Mal in einen Strauch hinein gefahren und mein Arm sieht sehr lädiert aus, aber hey, wenn du wüsstest, wie der Strauch aussieht!
Nach der Kanutour ging es zurück in die Stadt zum Mittagessen. Danach mussten wir zu einer Stadtführung. Ernsthaft?! Eine STADTFÜHRUNG? Weiß der eigentlich, wie warm das ist? Ja, die Führung machte ein Student, Mauritius hieß der, glaube ich. Und ja, ich weiß gar nicht, wie oft der „Ja“ gesagt hat. Ich hoffe nur, das färbt nicht ab. Immerhin weiß ich jetzt, dass man als Studienabbrecher durchaus ein Denkmal bekommt, wenn man ausreichend in Studentenkneipen abhängt.
Nach dem Abendbrot freute ich mich schon auf einen entspannten Abend im Hotel. Zu früh gefreut! Jetzt schleift der uns noch zum Völkerschlachtdenkmal. Alles Reden half nichts, immerhin sind wir mit der Bahn hingefahren. Aber, ich muss gestehen, so schlimm war es gar nicht. Wir hingen dort einfach noch etwas ab, saßen auf den Steinen, machten Fotos, hatten ein wenig Spaß und verbrachten gemeinsam Zeit. Trotzdem, kaputt bin ich jetzt auf jeden Fall. Also, bis morgen!
PS: Geschrieben mit roten Armen und kaltem Waschlappen im Nacken.
Freitag, 20.05.22
Liebes Tagebuch,
jetzt habe ich gerade Zeit und schreibe dir schon einmal aus dem Bus. Heute passierte nicht mehr viel. Nach dem Frühstück packten wir zusammen und räumten die Zimmer. Auf einmal klopfte es, Clemens fragte, ob ich noch Pfandflaschen hätte. Sehr gut, dachte ich! So muss ich die Wasserflaschen wenigstens nicht mit Heim schleppen. Jetzt muss ich erst einmal aufhören und mich um die Musik kümmern. Silas ruft die ganze Zeit etwas vom Griechischen Wein, Mamma Mia! Bis heute Abend…, oder zur nächsten Klassenfahrt.
Ein Schüler der 9b